Als unsere zweite Tochter kam war ich hoch motiviert die Größere J. der beiden (gerade zwei) ab jetzt auf dem Buggy Board durchs Viertel zu schieben. Ich lebe in einem der kinderfreundlichsten und wohl auch kinderreichsten Stadtteile Hamburgs, genau zwischen Eppendorf und Eimsbüttel, und sehe tagtäglich gut gelaunte kleine Menschen auf Buggy Boards stehen, auf Schaufenster zeigen, lachen, womöglich dabei ein Brötchen essen und alle sehen entspannt aus.
In der Realität hat sich das nicht bewahrheitet. Denn J. hatte wenig Interesse daran ihren geliebten Platz im Buggy aufzugeben und ab jetzt nur noch stehend herum geschoben zu werden. Nach der Kita war sie müde, was absolut verständlich war, und mein schlechtes Gewissen wuchs. Ich wollte es schaffen zwei Kindern gerecht zu werden und musste mich eh erst mal an die neue Situation gewöhnen. Was tun mit J. während ich stillte? Wie konnte ich ihr noch geduldig beim malen zusehen, wenn A. gerade aus vollem Leibe schrie? Es gab so viel zu lernen, wie man Kompromisse macht, wie man sich teilt, und für J. auch wie es ist nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen. Später wird sie sich kaum daran erinnern können, dass es mal ein Leben ohne A. gab. Aber heute, jetzt, da weiß sie es. Da weiß sie, dass sie auf einmal ihre Eltern teilen muss. Und ich versuche ihr so oft wie möglich das Gefühl zu geben, dass ich noch genauso für sie da bin, genauso Rücksicht nehme und auf ihre Bedürfnisse eingehe wie vorher.
Entscheidungen wurden viele gefällt und am Ende auch die gegen das Buggy Board. Mit zwei Jahren hat man das Recht darauf die Welt noch sitzend zu erfahren. Sich zurück zu ziehen, wenn die kleinen Beine mal nicht mehr können und den Platz auch weiterhin zu nutzen um Kuscheltiere, Kastanien und Schaufeln zu transportieren.
Ich habe mich informiert welcher Geschwisterwagen für uns in Frage käme und mir war es wichtig, dass die Kinder nebeneinander sitzen können. Kein Streit, wer vorne oder hinten sitzt und eine gute Möglichkeit der Kommunikation. Nicht mehr lange und auch A. wird irgendwann ihrer Babyschale entwachsen sein und dann würden zwei kleine Mädchen nebeneinander sitzen, gemeinsam Kastanien halten und ihre Salzstangen teilen. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass die Firma Britax uns den B-Agile Double zur Verfügung gestellt hat.
Der Geschwisterwagen ist wendig (sogar mit nur einer Hand) und vor allem in einer so kompakten Größe, das man ohne weiteres durch jeden Supermarkt kommt. Einschließlich genügend Stauraums für Einkäufe, Regenverdeck und Sandspielzeug.
In Eppendorf und Einsbüttel ist es immer von Vorteil Kinderwagen zu haben, die auch durch die diversen kleinen Läden kommen. Für meinen nächsten Beitrag (Rund um den Eppendorfer Weg) schlendere ich schon seit ein paar Tagen durch die Läden und bin bisher noch an keiner Tür gescheitert. Im Notfall hilft einem immer jemand die Treppen hoch – hätte man bei einem einfachen Buggy wohl auch gemacht.
Für uns ist der Wagen ein riesiger Gewinn – Mobilität zu Fuß mit beiden Kindern ist für uns eine der größten Erleichterungen im Alltag als auch bei der Recherche meiner Artikel. In der Großstadt ist man dankbar für jede Strecke die man zu Fuß bewältigen kann oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch da hat es bisher noch nie Probleme gegeben. Für den Geschwisterwagen ist sowohl im Bus als auch in der Bahn immer Platz gewesen.
Für Eltern, die auch häufiger das Auto nutzen kann ich nur aus unserer bisher geringen Erfahrung mitteilen, dass auch das Zusammenklappen simpel ist und der Buggy wenig Stauraum in Anspruch nimmt.